In einem kostenlosen Museum auf einem deutschen Einkaufszentrum werden über 1.000 Gießkannen in jedem erdenklichen Stil ausgestellt. Das “Giesskannenmuseum” in Giessen feiert die gewöhnliche Gießkanne – sei es antik, modern, wertvoll oder günstig. Das Museum wurde 2011 eröffnet, finanziert von der Stadt Giessen und betrieben von der Künstlergruppe Gaertnerpflichten (Oliver Behnecke, Ingke Guenther, Esther Steinbrecher und Joerg Wagner). Die Sammlung betont die Vielfalt an Gießkannen, die entweder gespendet oder speziell für die Ausstellung gekauft werden.
Es werden jede Woche weitere Kannen hinzugefügt und jede Kanne wird katalogisiert, Geschichten oder Erinnerungen der früheren Besitzer werden gesammelt und jede Spende wird registriert. Ob aus gepresstem Metall, Kunststoff oder Keramik, als schickes Designobjekt oder banaler Gartenbedarf, für den Innen- oder Außenbereich – die Gießkanne ist ein praktisches Objekt, aber auch ein schönes. Das Museum hat auch einige schöne Drucke aus dem späten 19. Jahrhundert erworben, auf denen Gießkannen in verschiedenen Zusammenhängen zu sehen sind.
Seit Frühling 2012 arbeitet das Giesskannenmuseum mit dem Frankfurter Kunstprojekt “Botanoadopt” von Haike Rausch und Torsten Grosch zusammen. Vernachlässigte und misshandelte Zimmerpflanzen erhalten individuelle Namen und Biografien und werden im Gießkannenmuseum zur Adoption präsentiert, jedoch nur in gute Hände. Im Mai 2018 ist das Museum umgezogen und befindet sich jetzt in der Sonnenstraße, in der Nähe des Botanischen Gartens. Es ist von der Straße aus sichtbar und leicht zu finden.