Aufgrund des Klimawandels treten in Regionen, die zuvor selten mit diesen Phänomenen konfrontiert waren, nun Hitzewellen, Stürme, starke Regenfälle und Überschwemmungen auf. Die Ärztin Andrea Elmer sprach auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin über die Zunahme und Auswirkungen von extremer Wetterereignissen auf die Gesundheit von Patienten. Besonders Platanus-Husten und Asthma bei Gewittern standen im Fokus.
Platanus-Husten wurde anhand eines Vorfalls in einer Schule in Wiesbaden erklärt, bei dem 40 Schüler plötzlich unter Atemnot, Husten und gereizten Augen litten. Ursache waren feine, sternförmige Haare an jungen Platanus-Blättern, Rinde und Knospen, die bei starkem Wind abbrechen und zu Platanus-Staub führen können. Der Vorfall verdeutlichte die Bedeutung von Kenntnissen über solche Ereignisse in Bezug auf medizinische Versorgung.
Der Klimawandel birgt auch ein erhöhtes Risiko für Asthma bei Gewittern. Unter bestimmten meteorologischen Bedingungen können Blitz und Sturm bei Patienten mit Pollenallergien zu Asthma führen. Notaufnahmebesuche und Krankenhausaufenthalte nehmen nach extremen Wetterereignissen zu. Es wurden auch die Risikofaktoren für Gewitterasthma und Maßnahmen zur Risikominimierung erläutert.
Die Umweltfaktoren, die zu Gewitterasthma beitragen, sind unter anderem hohe Pollenkonzentrationen vor einem Gewitter, Regen und Feuchtigkeit, plötzliche Temperaturänderungen und Klimaextreme aufgrund des Klimawandels. Betroffene Patienten mit Asthma, Heuschnupfen oder hohen Immunglobulin-E-Spiegeln sind besonders gefährdet. Maßnahmen auf individueller und gesundheitspolitischer Ebene können dazu beitragen, das Risiko für Gewitterasthma zu verringern, darunter Aufklärung, Allergenimmuntherapie und frühzeitige Warnsysteme.