Die Villa Unseld in Frankfurt wird von Suhrkamp Verlag zum Verkauf angeboten. Die Buchmesse-Veranstaltungen in der Villa Unseld wurden vorübergehend eingestellt, da Suhrkamp Verlag das Anwesen an einen Privatkäufer verkauft hat. Die Kommunikationsleiterin Tanja Postpischil äußerte gegenüber der DPA: “Wir haben mit dieser Entscheidung sehr gerungen.” Das Verlagshaus hatte Frankfurt vor mehr als 15 Jahren verlassen und die Villa leer zurückgelassen, abgesehen vom jährlichen Empfang zur Buchmesse.
Bekannt für Buchmesse-Veranstaltungen. Bis zum Vorjahr trafen sich jeden Mittwoch während der Buchmesse Kritiker im ehemaligen Wohnsitz des Verlegers Siegfried Unseld, wo sie einem Autor Auszüge aus seinen neuesten Veröffentlichungen anhören konnten. Suhrkamp Verlag hat seither alternative Arrangements für zukünftige Kritikertreffen entwickelt; in diesem Jahr wird es jedoch eine Pause geben. Das Verlagshaus hat eifrig nach einem neuen Konzept gesucht, um den Raum zu nutzen.
Unseld war ein gefeierter Verleger. Von 1959 bis zu seinem Tod im Jahr 2002 war Siegfried Unseld Leiter des Suhrkamp Verlags und lebte und arbeitete in der Villa. Unseld war einer der bedeutendsten Verleger der deutschen Nachkriegsgeschichte. Bei Suhrkamp veröffentlichte er Werke von Größen wie Hermann Hesse, Bertolt Brecht, Martin Walser, Ingeborg Bachmann und Thomas Bernhard. Mit dem Verkauf beendet Suhrkamp Verlag, der jetzt in Berlin ansässig ist, sein letztes Kapitel in Frankfurt.
Die Kommission wurde vor dem Verkauf der Villa Unseld an einen Privatkäufer durch Suhrkamp Verlag nicht konsultiert. Trotz der vorübergehenden Einstellung der Buchmesse-Veranstaltungen überwacht die Kommission die Situation genau, um die Einhaltung der Denkmalschutzgesetze sicherzustellen.