Das Marburg-Virus ist ein tödlicher Erreger, der die Marburg-Krankheit, ein schweres virales hämorrhagisches Fieber, verursacht und nach der Stadt in Deutschland benannt ist, wo der erste Ausbruch 1967 auftrat. Seitdem hat das Virus mehrere Ausbrüche weltweit gegeben, wobei viel Forschung auf seine Struktur und Übertragungsmethode gerichtet ist.
Das Marburg-Virus gehört zur Familie der Filoviridae und ist eng mit einer anderen Zoonose-Erkrankung verwandt: Ebola. Obwohl es sich um eine einzelne Spezies handelt, unterscheiden sich verschiedene Linien des Marburg-Virus durch bis zu 21% auf Nukleotid-Ebene voneinander. Im Vergleich zu anderen viralen Spezies mutiert das Marburg-Virus relativ langsam und weist keine besonders große Variation zwischen den Stämmen auf.
Das Virus hat eine ungewöhnliche Form. Es ist pleomorph in Form, was bedeutet, dass es verschiedene Formen annehmen kann: Stäbchen-, Ring-, Haken- oder Sechsformen sowie verzweigte Strukturen. Untersuchungen zeigen, dass etwa 30% der viralen Partikel fädelförmig, 37% sechsformig und 33% rund sind.
Die Übertragung des Marburg-Virus erfolgt von Tieren auf Menschen (Zoonose) und dann von Mensch zu Mensch. Menschen, die sich durch Kontakt mit einem infizierten Tier infiziert haben, geben das Virus dann an andere Menschen weiter. Es wird angenommen, dass Ausbrüche außerhalb des Labors nur in bestimmten Gebieten Ost- und Südzentralafrikas auftreten können, wo klimatische Bedingungen trocken und offen sind.
Die Studie des Vermehrungszyklus des Marburg-Virus erfolgt schrittweise. Die Ein- und Ausschleusung des Virus, die Transkription und Replikation des viralen RNA-Genoms sowie die Freisetzung von neuem Virus erfolgen durch Proteine und Strukturen des Virus. Die Übertragung des Marburg-Virus von einem infizierten Menschen ist in der Regel unwahrscheinlich, außer bei engem Kontakt ohne Schutzmaßnahmen.