Das neue Seminarhaus an der Philipps-Universität wurde nach einem Wettbewerbssieg im Jahr 2016 gebaut, einschließlich des Entwurfs für das benachbarte Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte (DDK). Das Ensemble, bestehend aus dem Seminarhaus, dem DDK und dem bestehenden Deutschen Sprachatlas-Forschungszentrum (DSA), vervollständigt die städtebauliche Entwicklung zwischen der Altstadt von Marburg und dem denkmalgeschützten alten Botanischen Garten. Das Gebäude steht als längliche Struktur mit einem Giebeldach entlang der Grenze zum alten Botanischen Garten. Die Fassade besteht größtenteils aus schwarzem Mauerwerk, wobei die Eingänge durch einen weiß verputzten Sturz betont werden.
Zwischen dem Seminarhaus und dem benachbarten DDK befindet sich eine Gasse, die durch Torbögen betreten werden kann. Der Grundriss ist in zwei benachbarte Raumspannen für Seminarräume und Zugang unterteilt, getrennt durch eine tiefe Wand mit integrierten Technikschächten, eingebauten Teeküchen, Garderobe und Sitzgelegenheiten. Das Seminarhaus profitiert von den Photovoltaik-Paneelen auf dem Dach und den Lüftungsmaschinen im Keller des DDK im Rahmen der wirtschaftlichen und ökologischen Optimierung.
Insgesamt erreicht das Gebäude eine hohe Raumeffizienz und ein optimales Verhältnis von Raumvolumen zur thermischen Hülle. Es wurde beschlossen, die Gebäudetechnik mit dem benachbarten Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte zu teilen. Die Fassade des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte ergänzt die vorherrschende vertikale Lochstruktur, während die Fassade zum Botanischen Garten von einer “Filtermauer” verhüllt ist, die sowohl als Sichtschutz als auch als Sonnenschutz dient.