Novartis hat am Mittwoch die vorläufigen Ergebnisse der Phase-III-Studie V-MONO veröffentlicht, die zeigt, dass ihre siRNA-Therapie Leqvio (Inclisiran) den Gehalt an “schlechtem” Cholesterin bei Patienten mit atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung stark reduziert hat. In der Ankündigung gab das Pharmaunternehmen keine konkreten Daten bekannt, sondern enthüllte nur, dass die Monotherapie mit Leqvio zu einer “klinisch bedeutsamen und statistisch signifikanten” Reduktion der LDL-C-Werte im Vergleich zu Placebo und dem lipidsenkenden Medikament Ezetimib führte. Mehr Details aus V-MONO werden auf einem bevorstehenden wissenschaftlichen Kongress bekannt gegeben.
Das Unternehmen wird auch seine Ergebnisse mit der FDA teilen, um die Kennzeichnung von Leqvio zu erweitern und möglicherweise den präventiven Einsatz der Therapie zu ermöglichen. V-MONO ist eine randomisierte und doppelblinde Studie, die Leqvio mit Placebo und dem aktiven Kontrollpräparat Ezetimib vergleicht. An der Studie nahmen 350 Patienten mit niedrigem oder mäßigem Risiko für die Entwicklung von atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung teil, die keine lipidsenkenden Therapien erhielten. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt ist die prozentuale Veränderung des LDL-C nach 150 Tagen.
Leqvio ist eine siRNA-Therapie, die subkutan verabreicht wird und gezielt Leberzellen anspricht. Einmal in diesen Hepatozyten angekommen, zielt Leqvio auf das mRNA-Molekül ab, das für das Protein PCSK9 kodiert, einen zentralen Regulator für die Menge an Cholesterinrezeptoren, die von Leberzellen exprimiert werden. Durch diesen Wirkmechanismus führt Leqvio zu einer insgesamt erhöhten Anzahl von LDL-C-Rezeptoren, was zu einer Senkung der zirkulierenden Cholesterinspiegel führt. Im Dezember 2021 hat die FDA Leqvio erstmals genehmigt, um den LDL-C-Spiegel zusätzlich zu Diät und maximal verträglicher Statintherapie bei Patienten mit atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie zu senken. Nach einem Startregime soll die Therapie nur zweimal im Jahr verabreicht werden.
