Ein Schütze, der verdächtigt wird, neun Menschen in zwei Shisha-Bars in Deutschland getötet zu haben, wird von den Behörden als rechtsgerichtet betrachtet. Der Vorfall ereignete sich am Mittwochabend an verschiedenen Orten in der Stadt Hanau in der Nähe von Frankfurt. Bundesanwälte behandeln den Massenmord – einer der tödlichsten in Deutschland seit Jahren – als Akt des Terrorismus. Der Verdächtige, 43 Jahre alt, beging nach der Tat Selbstmord und wurde am Donnerstag gemeinsam mit seiner 72-jährigen Mutter tot in seiner Wohnung aufgefunden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel machte deutlich, dass der Verdächtige aus “rechtsextremen, rassistischen Motiven” gehandelt zu haben scheint. Die Polizei fand heraus, dass der Verdächtige keine Vorstrafen hatte, aber xenophobe Verschwörungstheorien online postete. Der Angriff begann gegen 22 Uhr und konzentrierte sich auf zwei Shisha-Bars in Einwanderervierteln der Stadt. Die Bars sind bei jungen deutschen Menschen beliebt und wurden von einem Mann namens Tobias R. attackiert. Turkey nannte den Vorfall einen “rassistischen Angriff” und gab bekannt, dass fünf seiner Bürger unter den Toten waren.
Die deutsche Außenminister Heiko Maas verurteilte die zunehmenden rechtsgerichteten Angriffe in Deutschland. In den letzten Jahren gab es mehrere rechtsgerichtete Attacken, darunter der Mord an einem pro-migrantischen Bürgermeister und ein Fall von Judenhass in einer Synagoge, der live gestreamt wurde. Merkel betonte die rechtsradikalen Motive hinter den Angriffen und nannte Rassismus und Hass als Gifte in der Gesellschaft. Ein Großteil des Landes verurteilte die Tat und rief zu Einheit gegen Extremismus auf.