Götz Fuchslocher berichtet auf www.automobil-produktion.de (Media-Manufaktur GmbH), dass VW Kassel ein neues Kompetenzzentrum für große Gussteile eröffnet hat. Das Portfolio umfasst ein Heckteil und ein Gehäuse für Hochvolt-Batterien. Das VW-Werk wird das wichtigste Zentrum für den elektrischen Antriebsstrang sein.
Große Gussteile, die zahlreiche Einzelteile – wie solche aus Stahl – ersetzen, sind derzeit sehr gefragt. Tesla und Volvo produzieren bereits Karosserieteile mithilfe von Gigacasting- oder Megacasting-Prozessen. Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Antriebsstrangs kann dieser Prozess auch zur Herstellung von E-Mobilitätskomponenten genutzt werden. Volkswagen bestätigte ebenfalls die Serienproduktion eines großen Gussteils.
Das Gehäuse für Hochvolt-Batterien, das zuvor aus 122 Einzelteilen bestand, kann nun mithilfe des Gigacasting- oder Megacasting-Prozesses in einem einzigen Guss hergestellt werden. Dies erfolgt mithilfe einer Dreiplattenform mit Anschnitt aus der Mitte, was nach Volkswagen eine Weiterentwicklung der bisherigen großen Gussteile darstellt. Der Standort Kassel verfügt über viel Erfahrung mit Gießtechnologien. Die Verlagerung der Produktion an den Standort Kassel reduziert auch Logistikprozesse. Der Fokus auf zukünftige Projekte, insbesondere der geplante Produktionsstart im Jahr 2026, festigt die Position des Werks als Pionier im Komponentenproduktionsnetzwerk, so die offizielle Erklärung von VW.
Kassel stärkt seine Rolle für den elektrischen Antriebsstrang gemäß dem Leistungsprogramm von Group Components soll VW Kassel zum wichtigsten Group-Zentrum für den elektrischen Antriebsstrang werden. Kassel hat sich von einem Getriebewerk zu einem Systemlieferanten für elektrische Antriebe entwickelt und soll schließlich das führende Zentrum für Leistungselektronik werden, so die Komponentenexperten. Der Standort wird sich unter anderem auf die Weiterentwicklung von Leistungselektronik konzentrieren. Volkswagen zufolge werden die Prototypen der Pulswechselrichter für die kommenden E-Antriebe vor Ort hergestellt. Entwicklungprozesse werden optimiert, Produktionszeiten verkürzt und das Know-how des gesamten Komponentenwerks gestärkt.
Kassel als zentraler Treiber der Elektromobilität in der VW Group”Zusammen ist es uns gelungen, eines der größten Getriebewerke Europas in ein grundlegendes Group-Zentrum für elektrische Antriebe zu entwickeln”, erklärt Gunnar Kilian, Vorstandsmitglied der Volkswagen AG für Personal und Truck & Bus. Jörg Fenstermann, Werksleiter von Volkswagen Group Components in Kassel, verwies auch auf das Know-how in Kassel: “Unser Ziel ist es, uns weiterhin als zentraler Treiber der Elektromobilität innerhalb der Gruppe zu etablieren.” Die Abgasanlagenproduktion wandelt sich in die Statormontage
Das VW-Werk in Kassel bereitet sich auch auf die Ausphasung von Verbrennungsmotoren vor und treibt die Entwicklung der E-Mobilität voran. VW-Mitarbeiter werden dafür geschult, beispielsweise für die Produktion von Aktivkomponenten und die Montage von Statoren für zukünftige E-Antriebe. Zudem werden die ersten Produktionslinien im Bereich der Abgasanlagenproduktion aufgebaut. Mit diesem Schritt setzt VW ein deutliches Signal für eine zukunftsfähige und nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens. Die Gruppe hat auch das Umweltprogramm goTOzero ins Leben gerufen, um die Produktion bis 2040 CO2-neutral zu machen. Kassel – als größter Komponentenstandort – arbeitet auch mit der Universität Kassel zusammen, wo individuelle Entwicklungspläne für die Produktionsbereiche erstellt werden. Source: www.automobil-produktion.de (Media-Manufaktur GmbH)