Das Marburg-Virus ist der Erreger der Marburg-Virus-Krankheit (MVD), eine Krankheit mit einer Letalität von bis zu 88%, die jedoch mit guter Patientenversorgung deutlich verringert werden kann. Die Krankheit wurde erstmals 1967 nach simultanen Ausbrüchen in Marburg und Frankfurt in Deutschland und in Belgrad, Serbien identifiziert. Marburg- und Ebola-Viren gehören beide zur Familie der Filoviridae (Filoviren) und verursachen ähnliche klinische Symptome. Sie können seltene Ausbrüche mit hoher Letalität verursachen.
Die Übertragung des Marburg-Virus erfolgt zunächst durch den Kontakt mit Minen oder Höhlen, die von Fledermauskolonien bewohnt sind. Die Krankheit breitet sich dann von Mensch zu Mensch durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten aus. Gesundheitspersonal kann leicht infiziert werden, wenn keine angemessenen Infektionskontrollmaßnahmen getroffen werden. Symptome der Marburg-Virus-Krankheit sind unter anderem Fieber, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Muskelschmerzen, Durchfall, Blutungen und neurologische Symptome.
Es gibt derzeit keine zugelassenen Impfstoffe oder antiviralen Behandlungen für MVD, jedoch verbessert eine unterstützende Behandlung die Überlebenschancen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat 2020 eine Marktzulassung für Zabdeno und Mvabea erteilt, die gegen Ebola-Virus-Krankheit wirksam sind. Ein potenzieller Impfstoff, der Proteine aus verschiedenen Viren enthält, könnte auch gegen MVD wirksam sein.
Das Marburg-Virus wird von Fledermäusen übertragen und kann auch bei Affen und Schweinen auftreten. Präventive Maßnahmen wie sichere Bestattungen, angemessene Hygiene und der Schutz vor Fledermäusen können helfen, Ausbrüche zu verhindern. Die Kontrolle von MVD erfordert eine Kombination von Interventionen wie Fallmanagement, Überwachung, Kontaktverfolgung, Laborservices und soziale Mobilisierung. Um Infektionen im Gesundheitswesen zu verhindern, sind spezifische Infektionskontrollmaßnahmen erforderlich.
Marburg-Überlebende sollten auf mögliche Sexualübertragungen und die Notwendigkeit von Kondomen und guter Hygiene hingewiesen werden. Eine langfristige Überwachung von Überlebenden ist notwendig, um Rückfälle oder die Persistenz des Virus in bestimmten Organen zu überwachen. Durch eine ganzheitliche Herangehensweise kann die Verbreitung des Marburg-Virus wirksam kontrolliert werden.