Das Wiesbadener Verkehrsunternehmen ESWE Verkehr hat sein Brennstoffzellenbus-Projekt eingestellt, das aus einer Flotte von 120 12-Meter-E-Bussen besteht, die nicht erweitert werden und Gerüchten zufolge zum Verkauf stehen. Dies ist laut deutschen Medien die Situation, mit der der öffentliche Verkehrsbetreiber der Stadt Wiesbaden konfrontiert ist.
Im Jahr 2019 beschaffte das in Wiesbaden ansässige Verkehrsunternehmen ESWE Verkehr seine ersten Elektrobusse, gefolgt von zehn Wasserstoffbussen, einschließlich einer Tankstelle, im Jahr 2021 (die Busse wurden von CaetanoBus geliefert). Später im Jahr 2023 stoppte Wiesbaden sein Brennstoffzellenbus-Projekt. Zehn Brennstoffzellenbusse sollten ein Jahr nach der Lieferung ausgemustert werden. Die €2,3 Mio. (2,44 Mio. $) teure Tankstelle des öffentlich betriebenen Verkehrsunternehmens war angeblich seit einiger Zeit nicht mehr funktionsfähig.
Es gibt auch Berichte über die Außerbetriebnahme der 120 Elektrobusse in Wiesbaden.
Das deutsche Medium Merkurist fasst die Fakten um die Änderung der Pläne von ESWE zusammen.
ESWE Verkehr in Wiesbaden bestellte 2019 erstmals 56 Mercedes eCitaro-Busse. Im Februar 2021 wurde die erste Einheit in Betrieb genommen. Insgesamt wurden nun 120 Elektrobusse bestellt. Der 100. eCitaro aus diesem Gesamtpaket wurde im Sommer 2022 an die hessische Landeshauptstadt geliefert. ESWE war das erste Verkehrsunternehmen in Deutschland, das ein Gesamtsystem aus Stadtbussen mit einer kompletten Infrastruktur bestellte. Die Ladegeräte wurden vom niederländischen Heliox bereitgestellt.
Es sollte auch erwähnt werden, dass kurz nach der ersten Lieferung die ersten Einheiten des Mercedes eCitaro mit Feststoffbatterie außer Betrieb genommen und vom Hersteller zur Überprüfung eines möglichen Isolationsfehlers zurückgerufen wurden, der zu einem Kurzschluss führen könnte. Anscheinend wurde das Problem jedoch behoben.
Was passiert jetzt?
Ein ESWE-Sprecher zitiert von Merkurist, sagte bezüglich der H2-Busse, es gebe Kompatibilitätsprobleme mit den lokalen Bedingungen und betriebliche Herausforderungen. Nach der Bestätigung des Verkaufs von fünf Wasserstoffbussen an Mainz im Frühjahr 2023 sowie der dazugehörigen Tankstelle, deutete ESWE Verkehr an, dass die Bemühungen zur endgültigen Umstellung fortgesetzt werden. Details zu den verbleibenden fünf Wasserstoffbussen bleiben jedoch unklar.
Was ist mit den Gerüchten über die Außerbetriebnahme der E-Busse? “Aufgrund drastischer Einsparungen im städtischen Haushalt wird ESWE Verkehr dieses Jahr mit weniger Geld auskommen müssen als ursprünglich geplant. Das Unternehmen hatte einen zusätzlichen Bedarf von 17 Millionen Euro für 2024 bei der Stadt angemeldet – dieser wurde jedoch nicht genehmigt. Wie im Vorjahr wird ESWE Verkehr weiterhin rund 58 Millionen Euro von der Stadt erhalten. Trotzdem zwingen die gestrichenen 17 Millionen Euro das Unternehmen, die Kosten zu senken. Gemäß einem Beschluss des Stadtrates von Wiesbaden soll ESWE Verkehr daher von “nicht unbedingt notwendigen Projekten” absehen. Der Beschluss bezieht sich auch auf eine ‘Erweiterung der Fahrgastkapazitäten’. Solobusse sollen schrittweise durch Gelenkbusse ersetzt werden”, so der Merkurist.
Laut dem Merkurist hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass die 120 Solo-Elektrobusse in Wiesbaden zum Verkauf stehen. Der Betreiber hat dies jedoch bestritten, da es auch finanzielle Gründe gegen den Verkauf gibt: “Die Fahrzeuge werden mit Steuergeldern subventioniert und müssten zurückgezahlt werden, wenn sie verkauft würden”, wird ein ESWE-Sprecher zitiert.