HANAU, Deutschland – In Hanau flossen Emotionen bei einer Zeremonie, die das Ende von sechs Jahrzehnten amerikanischer Präsenz in dieser Gemeinschaft markierte. Viele ältere deutsche Gäste hatten Tränen in den Augen während des offiziellen Abschieds der US-Armee in Hanau am 18. April. Bei einem Empfang im Olof-Palme-Haus, wo sich 1945 das erste Hauptquartier der Armee befand, ehrten Stadtoberhäupter die Partnerschaft mit dem US-Militär, die 63 Jahre lang Bestand hatte und nun bald enden wird.
Der Oberbürgermeister von Hanau, Claus Kaminsky, betonte die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der vielen Amerikaner, die Hanau vorübergehend ihr Zuhause nannten. Er dankte den US-Truppen, Soldaten, Familienmitgliedern und Zivilisten für ihre 63-jährige Präsenz in Hanau und hob hervor, dass diese Partnerschaft Industrie, Handel und Wirtschaft in Hanau hat erblühen lassen. Vertreter der Stadt und des Landkreises, der Polizei und Feuerwehr, Mitglieder deutsch-amerikanischer Freundschaftsvereine sowie andere Gäste kamen, um ihren amerikanischen Nachbarn und Freunden Lebewohl zu sagen.
Der Bürgermeister von Hanau erinnerte sich an den Beginn einer lang anhaltenden Partnerschaft zwischen Deutschen und Amerikanern. Er beschrieb die Bemühungen der amerikanischen Truppen bei der Wiederherstellung des öffentlichen Lebens, des städtischen Verwaltung und der Infrastruktur einer völlig zerstörten Stadt nach dem Krieg. Kaminsky erwähnte die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Amerikanern, die zu zahlreichen Clubs, Sportteams, Veranstaltungen und Feierlichkeiten führte. Er betonte, dass in Hanau seit 1946 mehr als 2.500 Vermählungen zwischen deutschen und amerikanischen Bürgern stattgefunden haben.
Col. Ray Graham, Kommandeur des US Army Garrison Wiesbaden, drückte ähnliche Gefühle in seiner Rede aus. Er sprach über die Unterstützung und das Mitgefühl, das die Deutschen den Amerikanern insbesondere nach den terroristischen Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon entgegengebracht hatten. Die Beziehung zwischen Amerikanern und Deutschen war geprägt von gegenseitiger Unterstützung und Freundschaft. Eine Ausstellung über die amerikanische Präsenz in Hessen wurde angekündigt, die am 21. November im Schloss Philippsruhe in Hanau eröffnet und 2009 nach Wiesbaden verlegt werden soll.