Die bahnbrechende frühe Vorhersage beruht auf einem neuartigen Algorithmus, der von den Forschern entwickelt wurde und sich auf eine Netzwerkanalyse der Lufttemperaturen in der Pazifikregion stützt. Dieser Algorithmus hat die letzten beiden “El Niño”-Ereignisse mehr als ein Jahr im Voraus korrekt vorhergesagt. Solche Langzeitvorhersagen können beispielsweise Landwirten in Brasilien, Australien oder Indien helfen, sich vorzubereiten und ihre Aussaat entsprechend anzupassen.
Die Wahrscheinlichkeit einer “El Niño”-Ereignis im Jahr 2020 liegt bei etwa 80 Prozent, wobei konventionelle Methoden eine zuverlässige Vorhersage nicht mehr als sechs Monate im Voraus liefern können. Der Physiker Armin Bunde betont die Verdopplung der Warnzeit durch ihren neuen Algorithmus. Die Forscher arbeiten daran, die Stärke und Dauer des Wettersphänomens zukünftig vorhersagen zu können.
Bisher waren Menschen in den Tropen und Subtropen aufgrund eines frühen Warnzeitraums von höchstens einem halben Jahr schlecht auf die oft verheerenden Folgen von “El Niño” vorbereitet. Leere Fischernetze, heftige Niederschläge in Peru und ausgedehnte Dürren in Teilen von Südamerika, Indonesien, Australien und Afrika sind nur einige der möglichen Auswirkungen. Die Forscher verwenden Daten zur atmosphärischen Temperatur in ihrem Untersuchungsgebiet, um Vorhersagen zu treffen.
Die Entdeckung des neuen Vorhersageverfahrens wurde erstmals im Sommer 2013 in einem Artikel in den renommierten “Proceedings of the National Academy of Sciences” veröffentlicht. Die Forscher konnten 80 Prozent der “El Niño”-Ereignisse ein Jahr im Voraus genau voraussagen. Die Forschung wurde vom East Africa Peru India Climate Capacities (EPICC) Projekt unterstützt, Teil der Internationalen Klima-Initiative (IKI). Weitere Informationen dazu sind unter folgendem Link verfügbar: https://www.international-climate-initiative.com/en/nc/details/project/climate-capacity-building-risk-anticipation-and-minimization-18_II_149-3007