Forscher der Universität Marburg (Marburg, Deutschland) haben eine vielversprechende Alternative für die spektroskopische Detektion von Mikroplastik gezeigt. Die Verschmutzung mit Mikroplastik wird zu einem alarmierenden Umweltproblem. Mikroplastik wird gemeinhin als Plastikpartikel mit Durchmessern unter 5 mm definiert. Die Partikel gelangen direkt in die Umwelt als kleine Partikel aus Reinigungs- und Kosmetikprodukten oder als größere Plastikstücke, die allmählich zu kleineren Stücken zerfallen. In der Regel werden Plastikpartikel mit FTIR- oder Raman-Spektroskopie identifiziert. Die Forscher aus Marburg haben gezeigt, dass die Photolumineszenzspektroskopie eine kostengünstige Alternative zur Detektion von Mikroplastik sein könnte.
Unter Verwendung eines blauen Lasers haben sie eine Reihe von neun Bulk-Kunststoffproben und neun Proben von natürlichen Materialien untersucht, die typischerweise in der Meeresumwelt vorkommen. Obwohl diese Materialien nicht als gute Lichtemitter bekannt sind, zeigen sie Photolumineszenz, wenn sie mit kurzwelligen Lichtern angeregt werden. Die Photolumineszenzspektren sehen auf den ersten Blick strukturlos aus und ähneln sich. Eine detaillierte Analyse ermöglicht jedoch eine Unterscheidung zwischen den verschiedenen Materialien. “Unsere Ergebnisse sehen vielversprechend aus und stellen den ersten Schritt zur Detektion von Mikroplastik mittels Photolumineszenz dar. Dennoch liegt noch eine enorme Menge Arbeit vor uns, wenn wir eine automatisierte Technik anstreben”, sagt Professor Martin Koch, Leiter der Forschungsgruppe an der Universität Marburg.
Einzelheiten der Arbeit sind in der Fachzeitschrift “Applied Physics B 126, 15 (2020)” veröffentlicht.QUELLE: Universität Marburg; https://www.researchgate.net/publication/338026456_Could_photoluminescence_spectroscopy_be_an_alternative_technique_for_the_detection_of_microplastics_First_experiments_using_a_405_nm_laser_for_excitation