Ab 1993 brachte die Robert Salomon Morton Memorial Lecture jedes Jahr einen herausragenden Redner auf den Campus, um den Hauptvortrag der Holocaust and Genocide Awareness Week zu halten. Zu den Morton-Rednern gehörten Gelehrte, Autoren, Regisseure, Anwälte und Aktivisten. Videos der gesamten Serie sind Teil der Sammlung des Holocaust Awareness Committee an der Northeastern University und können hier gefunden werden.
Die Morton Lecture wird vom Gustel und Ernst Giessen Morton Lecture Fund, dem Gustel Cormann Giessen Memorial Fund und dem Robert S. Morton Lectures and Events Endowed Fund an der Northeastern University gesponsert. Die Vortragsreihe wurde von dem Northeastern Professor Bill Giessen ins Leben gerufen.
Geschichte der Robert Salomon Morton Memorial Lecture
Robert Salomon Morton wurde 1906 in Frankfurt am Main, Deutschland, geboren und besuchte die Schule der Orthodoxen Synagoge Kahal Adath Jeshurun. Er war nicht nur Zeuge, sondern auch das persönliche Ziel der nationalsozialistischen Verfolgung in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg. Ein besonders erschütterndes Erlebnis im Jahr 1934 überzeugte ihn davon, dass er keine andere Wahl hatte, als sich um die Auswanderung in die Vereinigten Staaten zu bewerben – ein Prozess, der drei Jahre dauerte, aber schließlich dazu führte, dass er nach Boston kam. Viele Jahre lang waren er und seine Frau Sophie Hausmeister und Caterer der Hillel Foundation an der Harvard University.
Während seiner Zeit bei Hillel führte ein zufälliges Treffen in einem Friseursalon Morton mit Bill Giessen zusammen, der damals Postdoktorand am Massachusetts Institute of Technology war. Giessen war während und nach der Nazi-Zeit in Deutschland aufgewachsen und ausgebildet worden. Die langjährige Freundschaft und der fortgesetzte Austausch, die aus diesem Treffen resultierten, halfen, ein Gefühl der Entdeckung zwischen den beiden Männern zu fördern. Der Northeastern University Professor Bill Giessen hat den Fonds zu Ehren seines Freundes Robert Morton ins Leben gerufen. Beide Männer sind seitdem verstorben, und die Vortragsreihe wird von beiden Familien in Erinnerung an ihre inspirierende Freundschaft gepflegt.