Ein Attentäter erschoss in zwei scheinbar rassistisch motivierten Angriffen auf Shisha-Bars in der deutschen Stadt Hanau neun Menschen, so die Polizei. Der Verdächtige tötete sich dann selbst, nachdem er auch seine Mutter zu Hause getötet hatte. Ermittler glauben, dass das Motiv des Angriffs rassistisch war, sagte Peter Beuth, der Innenminister des Bundeslandes Hessen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, dass die Umstände des Angriffs vollständig untersucht werden müssen und die Schießereien das “Gift” des Rassismus in der deutschen Gesellschaft ans Licht gebracht haben. Sie versprach sich gegen diejenigen zu stellen, die versuchen, das Land zu spalten.
Neun Menschen starben bei den Angriffen auf die beiden Bars in der Nacht in Hanau. Fünf weitere wurden lebensgefährlich verletzt, so die Polizei. Einige der Getöteten waren türkischer Abstammung, sagte ein Sprecher des türkischen Präsidialamts. Der Täter, 43-jähriger Tobias R., hinterließ einen Abschiedsbrief, in dem er extreme rechtsextreme Ansichten äußerte. Ein Video, in dem er seine Motive erklärte, soll Teil der Ermittlungen sein.
Nach den Morden wurde eine große Fahndung nach dem Täter eingeleitet, an der dutzende bewaffnete Polizisten und ein über dem Vorort schwebender Hubschrauber beteiligt waren. Laut lokalen Medienberichten fielen im zentralen Stadtteil Heumarkt etwa acht oder neun Schüsse in der Midnight Shisha Bar. Ein dunkles Fahrzeug wurde vom Tatort wegesehen. Polizei dementierte Berichte über einen dritten Vorfall in einem anderen Stadtteil. Zeugen wurden aufgerufen, Handyvideos auf eine polizeiliche Website hochzuladen und appellierten, die Beweise nicht in sozialen Medien zu veröffentlichen.
Bundeskanzlerin Merkel und lokale Politiker verurteilten den Angriff auf das Schärfste und versprachen eine gründliche Untersuchung. Zeugen schilderten, wie der Täter wahllos in die Bars feuerte, was zu einer tragischen Situation führte. Die Stadt Hanau und die deutsche Gesellschaft insgesamt reagierten schockiert auf die tödlichen Angriffe.