Führende deutsche Politiker haben die Überwachung der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland gefordert und behauptet, dass sie die extremistische Rhetorik hinter dem tödlichen Angriff in Hanau unterstützt habe. Neun Menschen mit Migrationshintergrund wurden am Donnerstag in der westdeutschen Stadt von Tobias Rathjen, einem 43-jährigen Mann, der ein rassistisches Video und Manifest im Internet veröffentlicht hatte, getötet. Am Donnerstagabend versammelten sich Tausende von Menschen in 50 Städten in ganz Deutschland zu Kerzenlichtern und nahmen an Mahnwachen teil, um den Opfern des Angriffs zu gedenken und sich gegen die extreme Rechte zu positionieren.
Der Innenminister, Horst Seehofer, kündigte an, dass er den Polizeischutz an Moscheen und anderen Orten, die als anfällig für Angriffe von rechtsextremen Personen gelten, verstärken werde. Seehofer warnte davor, dass Deutschland sich auf eine “Spirale rechtsextremer Gewalt” einstellen müsse. Er forderte psychologische Profile für Waffenbesitzer und warnte, dass die Bluttat von Hanau nur der Anfang sein könnte.
In Deutschland gibt es Verfahren, um Organisationen mit extremistischen Ambitionen zu überwachen. Die AfD hat immer wieder für die Abschiebung von Ausländern plädiert und macht Flüchtlinge für eine angeblich unsichere Lebenssituation in Deutschland verantwortlich. Die AfD reagierte wütend auf die Forderungen, jede Verantwortung für die Angriffe in Hanau abzulehnen.
Unter den Opfern des Angriffs waren Personen verschiedener Nationalitäten und ethnischer Hintergründe. Die Angehörigen haben ihre Trauer ausgedrückt und forderten, dass Deutschland jetzt zusammenstehen und Ruhe bewahren müsse. Die Politiker kritisierten die AfD weiterhin und betonten, dass sie zur Normalisierung der rechtsextremen Rhetorik beigetragen habe. Die Bundesanwaltschaft untersucht nun, ob Rathjen alleine gehandelt hat oder Unterstützung von anderen Gruppen oder Personen hatte.