Am 29. November 2023 veranstaltete die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Kassel, Deutschland, ein wegweisendes Symposium zum sensiblen und komplexen Thema der LGBTQ+ -Inklusion innerhalb der adventistischen Kirche, wie einem kürzlich erschienenen Artikel des Adventistischen Pressedienstes (APD) zu entnehmen ist. Das Symposium fand vom 17. bis 19. November im Kongress Palais in Kassel statt und zog etwa 360 Teilnehmer an, darunter adventistische Geistliche, Kirchenadministratoren und interessierte Gemeindemitglieder.
Die Veranstaltung begann mit einer Eröffnungsplenarsitzung, moderiert von Judith Fockner von Hope TV, bei der Werner Dullinger und Johannes Näter, Präsidenten der Süd- und Norddeutschen Verbände der Freikirche, den Ton für das Symposium setzten. Dullinger begann mit einem Gebet und betonte die Einheit der Kirche als zentralen Fokus. Näter teilte persönliche Erfahrungen und betonte die Notwendigkeit einer Kultur des liebevollen Akzeptanz.
Ein entscheidender Moment war der Vortrag von Rolf Pöhler, Professor für Systematische Theologie, der Einblicke in verschiedene hermeneutische Ansätze zu biblischen Texten zu gleichgeschlechtlicher Sexualität bot. Seine Analyse reichte von der Akzeptanz bis zur kompletten Neubewertung dieser Aussagen.
Das Symposium beinhaltete auch ein einzigartiges strukturiertes Streitgespräch am Samstag, bei dem Klaus Schmitz und Dr. Martin Pröbstle positive und negative Ansichten zur biblischen Rechtfertigung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften vorstellten. Trotz unterschiedlicher theologischer Standpunkte waren sich beide Redner einig in dem christlichen Grundsatz, jede Person mit gleichem Respekt und Akzeptanz zu behandeln.
Am Nachmittag behandelten die Workshops verschiedene Themen, darunter elterliche Reaktionen auf das Coming-out von Kindern, Perspektiven anderer Kirchen zur Homosexualität, Transgender-Themen in der modernen Medizin und die Auswirkungen von geschlechtlicher Vielfalt in Kirche und Gesellschaft. Diese Workshops förderten eine Lern- und gegenseitiges Verständnis Umgebung. Am Samstagabend teilten eine Reihe von LGBTQ Personen ihre persönlichen Geschichten, mit Erfahrungen von traumatisch bis befürwortend, die ein breites Spektrum von Reaktionen innerhalb der Kirchengemeinden widerspiegeln.
Das Symposium endete mit drei Hauptvorträgen am Sonntag. Dr. Christoph Raedel diskutierte das Konzept der Ehe und sexuellen Unterschiede, Prof. Dr. Thomas Steininger ging auf die Herausforderungen ein, über Sexualität und Identität in Kirchengemeinden zu diskutieren, und Martin Wurster skizzierte Wege zur Unterstützung von LGBTQ+ Personen in diesen Umgebungen. Insgesamt war das Symposium geprägt von einer Atmosphäre sachlicher, warmherziger Kommunikation, mit einem Schwerpunkt auf Verständnis und christlicher Nächstenliebe. Die Organisatoren planen, die Vorträge und Workshop-Inhalte in einem Tagungsband zu veröffentlichen, dessen Veröffentlichungsdatum noch bekannt gegeben wird. Diese Veranstaltung stellt einen wichtigen Schritt zur Förderung des Dialogs und des Verständnisses innerhalb der adventistischen Kirche zum Thema LGBTQ+ -Inklusion dar.