Fast jeder, der mit dem SV Darmstadt in Verbindung steht, drückte nach ihrer fehlerbehafteten 0:6-Niederlage gegen den FC Augsburg am Samstagnachmittag tief empfundene Verlegenheit aus. Sowohl die Spieler als auch der Trainer des Vereins boten keine Gegenwehr, als ein Ultra aus dem Fan-Block auf den Platz stürmte und dem Team scheinbar mit einem aufwühlenden Rant Vorwürfe machte. Clubpräsident Rüdiger Fritsch und Torhüter Marcel Schuhen verteidigten den Fan sogar in ihren Kommentaren nach dem Spiel.
Schuhen machte keine Versuche, die Leistung des Teams zu entschuldigen und nannte sie im Anschluss an das Spiel “absolut katastrophal”. Der SV Darmstadt fiel komplett auseinander und erlaubte es ihren Gegnern, innerhalb von 30 Minuten fünf Tore zu erzielen. Jedes Tor wurde von haarsträubenden Fehlern begleitet, die dem Niveau eines Amateurvereins entsprachen. Sowohl Schuhen als auch Fritsch beschrieben das Spiel als Albtraum und betonten, dass die individuellen Blackouts der Spieler so katastrophal waren, dass sie keiner Analyse bedurften.
Nach dem Spiel wagten weder Fritsch noch Schuhen es, viel Negatives über einen Fan zu sagen, der vom Ultra-Block auf den Platz stürmte und dem Team nach dem Schlusspfiff die Leviten las. Es kommt gelegentlich im deutschen Fußball vor, dass Spieler sich nach einer katastrophalen Leistung nicht verteidigen. Schuhen beschrieb den Austausch als emotional, aber akzeptabel, und betonte, dass die Fans Respekt zeigten, den das Team an diesem Tag nicht verdient hatte. Die Kameraaufnahmen zeigten, wie der Fan vehement gestikulierte, während die Spieler schweigend dastanden.