Die Editor’s Digest von Roula Khalaf, der Chefredakteurin der FT, versammelt wöchentlich ihre Lieblingsgeschichten in einem Newsletter. In dieser Ausgabe wird die Umgestaltung der Oper von ETA Hoffmann für das diesjährige Salzburger Festival von Regisseur Mariame Clément beleuchtet.
Clément hat die Oper aus der Perspektive der Frauen neu interpretiert. Der Hauptcharakter Hoffmann wird als liebenswürdiger Wes Anderson-Charakter dargestellt, der von seinen eigenen Träumen verfolgt wird. Statt den Frauen als Objekten zu behandeln, werden sie als starke und charismatische Protagonistinnen präsentiert, die nach Gleichberechtigung streben.
Mit gekonnter Regie und viel Liebe zum Detail zeigt Clément verschiedene filmische Referenzen und erzählt die Geschichte mit Vertrauen und Geschick. Die Darsteller, darunter Benjamin Bernheim als Hoffmann und Kathryn Lewek als alle Frauen, überzeugen mit ihren schauspielerischen und stimmlichen Leistungen.
Obwohl es Momente von Unordnung und mangelndem Vertrauen zwischen Dirigent und Musikern gibt, schafft es die Aufführung dennoch, an Offenbach zu glauben und das Publikum zu begeistern. Die neue Produktion in Salzburg hebt die schwierige Oper auf ein neues, zeitgemäßes Niveau und sorgt für eine unterhaltsame Vorstellung.