Anlässlich des vierten Jahrestages des Massakers in Hanau gedachten führende deutsche Politiker am Montag online und persönlich der Opfer, wobei Innenministerin Nancy Faeser an einer Gedenkstätte in der westlichen Stadt teilnahm. Faeser legte einen Kranz nieder und versuchte, die Angehörigen der neun Opfer zu trösten, die von einem rassistisch motivierten Schützen getötet wurden, der anschließend seine eigene Mutter und sich selbst tötete. Sie betonte die Bedeutung des Zusammenhalts und rief dazu auf, Menschen unabhängig von ihrem Herkunftsland zu schützen. Bürgermeister Claus Kaminsky und andere offizielle Vertreter nahmen ebenfalls an der Gedenkstätte in Hessen teil. Kaminsky verwies auf eine Webseite der Stadt mit dem Titel “Hanau steht vereint”, die an die Ereignisse erinnern und in die Zukunft weisen soll.
Die meisten führenden deutschen Politiker, darunter auch Kanzler Olaf Scholz, gedachten der Opfer online. Scholz verurteilte den rechtsextremen Anschlag und betonte den Widerstand gegen Angriffe auf die Demokratie. Dies bezog sich auf Berichte über rechtsextreme Gruppen, die über die Ausweisung bestimmter Bevölkerungsgruppen diskutierten. Die jüngsten Umfragen zeigten einen Rückgang der AfD, der rechtsextremen Partei, die dennoch hohe Zustimmungswerte aufweist.
Innenministerin Faeser warnte vor extremistischer Gewalt, die sich auch im Parlament äußere, und betonte die Aktualität der Warnungen aus dem Hanau-Anschlag. Justizminister Marco Buschmann forderte Lehren aus dem Versagen und betonte, dass Rassismus in der Gesellschaft keinen Platz haben dürfe. Außenministerin Annalena Baerbock rief dazu auf, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und Maßnahmen gegen Hass und Extremismus zu ergreifen. Der Anschlag von 2020 hatte in Deutschland für Entsetzen gesorgt und zeigte die Gefahr extremistischer Gewalt auf.